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    Urschrei

    Weiß ich nicht mehr weiter, kommt keiner an mich ran,

    bin ich nicht auf Power, bin ich nirgends dran,

    ist mir das ganze Leben einerlei,

    dann wein’ ich nicht, ich lache nicht, nein: Ich schrei’!

    Das ist der Urschrei, yeah, yeah, yeah!

    Geht mir alles auf den Senkel, seh’ ich keine Chance,

    hab’ ich keine Hoffnung und verlier’ fast die Balance,

    wird es um mich dunkel, nirgendwo ein Schein,

    dann wein’ ich nicht, ich lache nicht, nein ich schrei’.

    Oder bin ich mal voll drauf, mit den Freunden oder so,

    lerne neue Leute kennen, irgendwo,

    und sind wir dann alle gemeinsam high,

    dann kommt von uns ein riesengroßer Schrei.




    Tausend wilde Rosen

    Tausend wilde Rosen habe ich gesehen,

    tausend wilde Rosen, ungeschnitten, schön.

    Tausend wilde Rosen, in der Sommerluft

    lag von tausend wilden Rosen ein irrer Duft.

    Tausend wilde Rosen haben mich betört,

    die tausendfache Schönheit war so ungestört,

    tausend wilde Rosen ich bin aufgewacht –

    tausend wilde Rosen, ein Traum hat sie gebracht.

    Tausend Illusionen habe ich gesehen,

    tausend Illusionen, ungeschnitten, schön.

    Tausend Illusionen, in der Sommerluft

    lag von tausend Illusionen ein irrer Duft.

    Tausend Illusionen haben mich betört,

    die tausendfache Schönheit war so ungestört,

    tausend Illusionen ich bin aufgewacht –

    tausend Illusionen, ein Traum hat sie gebracht.

    Tausend neue Träume habe ich gesehen,

    tausend neue Träume, ungeschnitten, schön.

    Tausend neue Träume, in der Sommerluft

    lag von tausend neuen Träumen ein irrer Duft.

    Tausend neuen Träume haben mich betört,

    die tausendfache Schönheit war so ungestört,

    tausend neue Träume ich stand unter Dampf –

    tausend neue Träume brauchen unsern Kampf.





    Es wird nie mehr wie früher sein

    Ich glaube, es sind schon hundert Jahre her,

    dass ich hier das letzte Mal war.

    Doch irgendwie hat sich alles verändert,

    selbst der Himmel ist nicht mehr so nah.

    Du nimmst mich an die Hand

    und doch bin ich wohl allein.

    Denn der Gedanke wird zur Gewissheit:

    Es wird nie mehr wie früher sein.

    Der Wind spielt wie damals in meinem Haar

    und weht mir sanft um die Ohren.

    Nur den Duft von damals

    hat er jetzt verloren.

    Die Häuser wurden größer,

    und der Mensch? Er wurde klein.

    Und der Gedanke wird zur Gewissheit:

    Es wird nie mehr wie früher sein.

    Die Sonne blinzelt müde durch die Wolken,

    damals hat sie noch gelacht.

    Wer weiß, wo sie sich rumtrieb

    in der letzten Nacht?

    Die Kneipe ist zu, wo wir uns damals trafen

    geht schon lange keiner mehr rein.

    Und der Gedanke wird zur Gewissheit:

    Es wird nie mehr wie früher sein.

    Ich glaub’, dass auch die Sterne

    ihren Glanz verloren haben.

    Selbst die kleinen Spatzen von damals

    sind heute hässliche Raben.

    Ich bin so enttäuscht, ich kann nichts sagen,

    in der Kehle hab’ ich wohl ‘nen Stein.

    Denn der Gedanke wurde zur Gewissheit:

    Es wird nie mehr wie früher sein.





      WENN

    Wenn man dir was von „aufgeben“ sagt, dann höre bloß nicht drauf.

    Wenn du zehnmal am Boden liegst, dann steh’ elfmal auf!

    Wenn du abends nicht weiter weißt und dich bedroht die Nacht,

    dann verjag’ sie mit deinen Träumen. Den Träumen alle Macht!

    Alles, was du willst, kannst du erreichen,

    wenn du es willst, kannst du die Bedenken verscheuchen.

    Wenn du vor einer Chance stehst, dann geh’ nicht dran vorbei.

    Wenn du für deine Freunde da bist, bist du wirklich frei.

    Wenn du jemanden lieben kannst, dann bist du voller Kraft.

    Keiner der dich dann bremsen kann, niemand der das schafft.

    Wenn du vor dem Ozean stehst, dann spring einfach hinein.

    Wenn du gegen die Strömung schwimmst, dann kriegt dich keiner klein.

    Wenn du irgendwann traurig bist und bist ganz tief im Tal,

    dann steig auf die höchsten Berge der Welt und schrei: „Ihr könnt mich mal!“





    Warten auf den Mann

    Mir zittern schon die Hände,

    im Kopf fängt es zu hämmern an.

    Ich warte am vereinbarten Treff,

    ich warte auf den Mann.

    Ich brauche was zum Fliegen,

    ich brauch’ speed in meinem Blut,

    weil die ganze beschissene Welt

    so kalt und herzlos tut.

    Auf einen kurzen Ritt einfach weg.

    Ich weiß, dass ihr mich Assi nennt

    und glaubt, ich sei nicht dicht.

    Doch ich muss einfach mal weg von hier –

    und anders geht das nicht.

    Dann fliegen wieder rosa Wolken

    Richtung Ozean

    Dann sehe ich meine Berge und glaub’,

    ich bin ein Silberschwan.

    Dann hallt mein Echo wider,

    Regenbogen in der Luft.

    Dann seh’ ich dich, obwohl du doch für mich verloren bist,

    und der Todesengel ruft.

    Ich fliege über blühende Wiesen

    an der Himmelsleiter vorbei

    und ich merke endlich, wer ich bin

    und fühle mich so frei.

    Da ist keiner, der die Ruhe stört,

    da ist keiner, der bestimmt.

    Nur Du und ich und keiner sonst,

    der mir die Nerven nimmt.

    Da gibt es keine Sorgen,

    kein Elend, keine Not,

    kein Hass, kein Müll, keine Diktatur,

    nur Liebe, Leben und Tod.

    Und lande ich dann wieder in dieser Welt,

    dann heule ich vor Wut,

    dass ich mir keine Chance geb’,

    darum vergift’ ich mein Blut.

    Und quälen mich danach auch Fieberträume

    Und kotz’ ich mir die Seele aus dem Leib,

    es ist immer noch besser, als wenn ich mit euch

    im Abflusswasser treib’.

    Mir zittern schon die Hände,

    ich warte auf den Mann.

    Doch wer, doch wer, doch wer, doch wer,

    doch wer ist Schuld daran?





    Deine Augen

    Ich such’ die Augen, die mich tief ergründen.

    Ich such’ die Augen, die noch fragen warum.

    Ich such’ die Augen, die die Antwort auch finden,

    laut und still, doch niemals stumm.

    Ich such’ die Augen, die noch ehrlich träumen.

    Ich such’ die Augen, in denen Kindheit noch lebt.

    Ich such’ die Augen, die mit sich selbst aufräumen,

    in denen noch die Liebe schwebt.

    Ich such’ die Augen, die noch weinen können,

    Augen voller Seligkeit.

    Ich such’ die Augen, die sich manchmal verrennen

    in irgendeine Ewigkeit.

    Ich such’ die Augen, die noch zärtlich blicken,

    die Feuer und Wasser sind zugleich,

    die mir ihre Liebe schicken

    in mein erträumtes Träumereich.

    Ich such’ die Augen, die die Nacht erhellen,

    dass der Mond nur neidisch zusehen kann.

    Ich such’ die Augen, die Entschlüsse fällen,

    die Augen mit dem Zauberbann.

    Das alles such’ ich in deinen Augen,

    das alles such’ ich bei dir.





    Sehnsucht

    Sehnsucht nach der Liebsten,

    Sehnsucht nach zu Haus.

    Sehnsucht nach den Freunden,

    Fernweh, einfach raus.

    Sehnsucht nach Geborgenheit,

    Sehnsucht nach Abenteuer,

    und das alles brennt in mir

    und ich gieße noch Öl ins Feuer.

    Sehnsucht nach dem Neuen,

    Sehnsucht jetzt und hier.

    Sehnsucht nach Erinnerungen,

    Sehnsucht nach Dir.

    Sehnsucht nach dem großen Glück

    und das ganz ungeheuer,

    und das alles brennt in mir

    und ich gieße noch Öl ins Feuer.

    Sehnsucht nach dem Alleinesein,

    Sehnsucht nach Streiterei.

    Hunderttausend Widersprüche,

    doch ich bin dabei.

    Sehnsüchte, die mich treiben,

    unbezahlbar teuer.

    Ja, das alles brennt in mir

    und ich gieße noch Öl ins Feuer.

    Diese Wünsche, diese Träume,

    diese Sehnsüchte sind in mir.

    Ich wäre wohl kein Mensch mehr,

    wenn ich sie verlier’.

    Machen sie mich auch völlig fertig,

    geben mir den letzten Stoß,

    dann steh’ ich eben wieder auf

    und dann geht’s wieder los!





      Idioten

    Die Straße ist nicht breit genug für uns zwei.

    Du faselst was von Vernunft und von Anpasserei.

    Du kaufst dir dein Glück im Media-Markt

    und bist froh, daß man dich nicht fragt

    wo es hingehen soll, wo alles neu und anders ist,

    wo es keine Wege gibt und du der allererste bist,

    wo die Fernsehsender sterben und die Bild-Zeitung verbrennt,

    wo die Computer langsam durchdrehen und man keine Grenzen kennt.

    Ich habe sie gesehen - die Idioten fliegen tief.

    Wie werd'  ich bloß die Geister los,

    die ich doch niemals rief.

    Du weißt, was ich denk', denn ich sag', was ich mein'.

    Aber so wie es ist, kanns doch nun wirklich nicht sein.

    Ich habe sie gesehen - die Idioten fliegen tief.

    Die Luft, die wir atmen, reicht für uns beide nicht.

    Du stehst in einer Pfütze, mir scheint:Du bist nicht dicht.

    Du rollst wie 'ne Lawine vom Berg ins öde Tal.

    Du kannst so herrlich unauffällig sein, Du kannst mich mal!

    verschonen. Vor dir und deiner Existenz,

    eher glaub' ich an Schneewittchen als an die Intelligenz

    deines Lebens- und daß da was größeres hintersteht.

    Wenn du so schreibst, wie du lebst, bist du ein Analphabet.





    Zwanzigtausend Meilen

    Zwanzigtausend Meilen auf dem Weg zurück.

    Zwanzigtausend Meilen für das letzte Glück.

    Zwanzigtausend Meilen, vielleicht der letzte Weg?

    Zwanzigtausend Meilen bis ich mich widerleg’.

    Zwanzigtausend Sterne, keiner weiß wofür.

    Zwanzigtausend Sterne, wie find’ ich zu mir?

    Zwanzigtausend Sterne, oder vielleicht auch mehr?

    Zwanzigtausend Sterne - und ich friere sehr.

    Zwanzigtausend Götter reden auf mich ein.

    Zwanzigtausend Götter schwören es zu sein.

    Zwanzigtausend Götter mit der Wahrheit im Gepäck.

    Zwanzigtausend Götter ohne jeden Zweck.

    Zwanzigtausend Schmerzen - und ich bin bei Dir.

    Zwanzigtausend Schmerzen fühle ich in mir.

    Zwanzigtausend Schmerzen bis in Deinen Arm.

    Zwanzigtausend Schmerzen, bitte halt’ mich warm.

    Zwanzigtausend Meere - und jeder Grund so tief.

    Zwanzigtausend Meere - ein jedes Meer mich rief.

    Zwanzigtausend Meere - unbezwingbar groß.

    Zwanzigtausend Meere, Mensch, was mach’ ich bloß?

    Zwanzigtausend Jahre hab’ ich keine Zeit.

    Zwanzigtausend Jahre - ich bin jetzt bereit.

    Zwanzigtausend Jahre - ich weiß nicht warum.

    Zwanzigtausend Jahre kehre ich nicht um.

    Oder doch?





    Melanie

    Du kannst deinen Tee trinken morgen früh in China.

    Du hast drei Wünsche frei und du erfüllst sie dir.

    Du kannst alles haben, mehr als du dir vorstellst,

    doch eines ist einmalig, und ich sag es dir:

    Sie schmeckt süßer noch als Bienenhonig,

    sie muss ein Engel sein aus der Galaxie.

    Sowas kann es hier auf der Erde doch nicht geben,

    ein Wunder dieser Welt – Melanie.

    Was ist alles wichtig? Lies es in der Zeitung.

    Jeder Trottel glaubt er sei der Nabel dieser Welt.

    Jeder neue Tag bringt uns dem Tod einen Tag näher,

    es sei denn, dass man sie ganz fest in seinen Armen hält.

    Alles ist begründbar, nirgendwo noch ein Geheimnis,

    das Ende ist ein Anfang und der Anfang ist ein Schluss.

    Aus diesem System wurde ich herausgeschleudert,

    die Zeit steht einfach still seit ihrem ersten Kuss.





    Ausbruch

    Der Himmel ist weit und er ist weit weg.

    Du bist blauer noch als er und liegst im Dreck.

    Deine zu Hause ist nicht dort, wo du zu Hause bist.

    Was wahr ist, stimmt schon. Doch, ob das das Wahre ist?

    Ausbruch – du bist schon wieder gefasst.

    Ausbruch – rein in den Knast.

    Ausbruch – dein Kuss schmeckt furchtbar rau.

    Ausbruch – ganz in blau.

    Die Erde ist nah, und doch nicht nah genug.

    Du liegst auf ihr und denkst, du bist im Flug.

    Du krallst dich fest, damit du fliegen kannst,

    Du schließt die Augen, um nicht das zu suchen, was du einmal fandst.

    Der Himmel ist nah, die Erde weit weg.

    Du fliegst aus dem Blauen und aus dem Dreck.

    Mit deiner Hand, für ne Faust viel zu klein,

    schlägst du auf die Verzweiflung ein.

    Einbruch – komm doch mit mir.

    Einbruch – durch die Vordertür.

    Einbruch – ein zurück gibt es nicht.

    Einbruch – ich tu’ es für dich. Ich küsse dich. Ich liebe dich.





    Morgens, wenn ich aufsteh’

    Morgens, wenn ich aufsteh’

    blendet mich kaltes Licht.

    Ich habe keine Kennung

    und auch Orientierung nicht.

    Ich weiß nicht, wo ich hingehör’,

    dem Schlaf so grad entrissen.

    Hab’ meine Träume umgebracht-

    und werd’ sie doch vermissen.

    Ich krieche in mich zusammen,

    vielleicht find’ ich Geborgenheit?

    Der Platz neben mir ist leer,

    verlassen und schon kalt.

    Und ich fühl’, wie diese Scheiß-Realität

    mich wieder mal bezwingt.

    Das ist der erste Tod für mich

    bevor der Tag beginnt.

    In der Zeitung bunte Bilder dort

    von dieser kaputten Welt.

    Und ich fliege, wie eine Zigarettenkippe,

    die aus dem Fenster fällt.

    Das Kleid von Dir hängt so verlassen da,

    weiß nicht, wozu es dient.

    Der Wecker hat mich wieder mal umgebracht

    und dieser Mord bleibt ungesühnt.

    Und dann beginnt die Suche nach dem Nirgendwo,

    das gerade hinter mir liegt.

    Durch einen Wecker unerreichbar weit,

    wie Rauch, der sich verzieht.

    So sterb’ ich jeden Morgen - und leb’ doch kaum.

    Jeden Morgen sterb’ ich, jeden Morgen sterb’ ich,

    ich sterb’ jeden Morgen den gleichen Traum.





    Einfach nur suchen

    Kein Weg ist mir zu weit,

    kein Sturm ist stark genug,

    um nicht das zu finden,

    was ich such'.

    Keine Wüste ist zu trocken,

    kein Ozean zu tief,

    dass ich nicht das finde,

    was mich rief.

    Kein Wasserfall ist mir zu laut,

    keine Höhle ist zu still,

    Deine Liebe –

    das ist alles, was ich will.

    Kein Eis ist mir zu kalt,

    kein Graben ist zu breit

    redet weiter mit gespaltener Zunge,

    für Euch hab' ich keine Zeit.





    Die Fenster dort in den Wänden

    Die Fenster dort in den Wänden sind gesplittert und sind kalt.

    Die Fenster dort in den Wänden sind gesplittert und sind kalt.

    Mein Spiegelbild in den Scherben mir heuchelnd entgegenprallt.

    Die Sprache deiner Liebe ist gesplittert und ist kalt.

    Die Sprache deiner Liebe ist gesplittert und ist kalt.

    Die Lügen stehen dir im Gesicht und machen dich hässlich und alt.

    Die Reden der reichen Manager sind gesplittert und sind kalt.

    Die Reden der reichen Manager sind gesplittert und sind kalt.

    Sie predigen Hass und Angst und sähen damit Gewalt.

    Ich werf’ die kaputten Scheiben ein – kalt ist es ohnehin.

    Ich werfe deine Lebe weg – deine Falschheit raubt mir jeden Sinn.

    Und die Manager ignoriere ich – mancher Verlust ist ein Gewinn.