Knastblues

 

Es ist 22 Uhr und ich schau die Sterne an.

Das ist das Einzige, was ich hier noch tun kann.

Du weißt ja gar nicht, was Du an Deiner Freiheit hast!

Doch ich weiß es, denn ich sitze hier im Knast.

 

Wie konnte das bloß passieren, wie ritt ich da hinein?

Ein Verbrecher bin ich doch nicht, ich soll ein Rowdy sein.

Du weißt ja gar nicht, was Du an Deiner Freiheit hast!

Doch ich weiß es, denn ich sitze hier im Knast.

 

In einer kleinen Wohnung, da gibt es sehr viel Stoff

zum Streiten. Meine Brüder und Eltern hatten öfter Zoff.

Du weißt ja gar nicht, was Du an Deiner Freiheit hast!

Doch ich weiß es, denn ich sitze hier im Knast.

 

Vor etwa 30 Tagen hielt ich es nicht mehr aus.

Ich packte meine Sachen und zog ganz einfach aus.

Bei einem alten Kumpel, da schlief ich über Nacht

und die Tage habe ich mit Denken zugebracht.

Du weißt ja gar nicht, was Du an Deiner Freiheit hast!

Doch ich weiß es, denn ich sitze hier im Knast.

 

An dem verfluchten Abend, da konnte ich nicht mehr.

Ich betrank mich sinnlos. Mein Kopf war schwer und leer.

Und dann lief ich auf die Straße und schrie die Leute an,

obwohl von denen keiner was für meine Lage kann.

Auf irgendeiner Parkbank heulte ich mich aus.

Ich wollte, doch ich konnte nicht zurück zu uns nach Haus.

Und mit der letzten Flasche lief ich durch die Dunkelheit

und schlug die großen Scheiben ein, ich war so breit.

Dann kamen die mit Knüppeln, die liebe Polizei,

die schlugen mich zusammen – sie waren halt so frei.

Am nächsten Morgen wachte ich auf, ich wusste, wo ich war,

als ich den Stacheldraht, die Mauer und die Gitterfenster sah.

Du weißt ja gar nicht, was Du an Deiner Freiheit hast!

Doch ich weiß es, denn ich sitze hier im Knast.

Es ist 23 Uhr und ich schau die Sterne an.

Das ist das Einzige, was ich hier noch tun kann.

Du weißt ja gar nicht, was Du an Deiner Freiheit hast!

Doch ich weiß es, denn ich sitze hier im Knast.